DIESE GLOCK WAR DER ANFANG: Die PISTOLE 80 von GLOCK

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DIESE GLOCK WAR DER ANFANG: Die PISTOLE 80 von GLOCK

In den frühen 1980er Jahren schritt das österreichische Verteidigungsministerium mit der Modernisierung der österreichischen Streitkräfte voran, indem es eine Ausschreibung für eine neue Dienstpistole veröffentlichte, die als "Pistole 80" oder "P80" bezeichnet wurde. Die erforderliche Pistolenart musste ein reduziertes Gewicht, höchste Zuverlässigkeit sowie eine sichere und einfache Handhabung für den Nutzer aufweisen.

1980 Gründung der GLOCK GmbH

Gaston Glock erkannte seine große Chance und sah ein klares Ziel vor sich: eine innovative neue Art von Pistole zu entwerfen, die kosteneffizient hergestellt werden konnte und einfach und sicher in der Handhaben war.

Zu diesem Zweck gründete er 1980 die GLOCK GmbH. Neben seinem langjährigen vertrauten Kollegen Reinhold Hirschheiter rekrutierte er eine kleine Gruppe fähiger Designer und machte sich an die Verwirklichung seiner Idee.

Er analysierte die bis dato am Markt befindlichen Pistolen, studierte ihre Patente und verließ prompt traditionelle Design- und Herstellungsmethoden.

Sein Leitfaden lautete: "Auf dem Weg zur Perfektion muss jede Herausforderung akzeptiert werden." Gaston Glock wollte die alten Standards nicht verbessern, sondern etwas gänzlich Innovatives schaffen.

Spezifikationen des Militärs übertroffen

Gaston Glock erfüllte nicht nur die Spezifikationen des österreichischen Militärs, sondern übertraf sie, indem er neue Ansätze für das Pistolen-Design und Herstellungsprozesse schuf.

Ein wesentlicher Innovationsschritt resultierte aus seiner Erfahrung im Einsatz von Polymeren in der Fertigung. Anstelle eines Metallgehäuses, das aufwendiges Fräsen erforderte, setzte er auf seine Kernkompetenzen und implementierte ein Gehäuse, das durch Spritzguss-Polymer hergestellt wurde.

Zu dieser Zeit war dies ein völlig neuer und innovative Ansatz. Die enormen physischen Belastungen, die mit einer Kurzwaffe P80 einhergehen, erforderten ein spezielles Design, das Gaston Glock sorgfältig entwickelte und umsetzte.

Um die kurze Frist des Verteidigungsministeriums einzuhalten, war eine perfekte Koordination von Idee, Design und sofortiger Umsetzung in der Werkstatt für Werkzeugbau entscheidend für den langfristigen Erfolg.

Pistole aus nur 33 Teilen entworfen

Unterstützt von seinem Team arbeitete Gaston Glock Tag und Nacht an der Entwicklung der Pistole und entwarf in Rekordzeit ein technisch revolutionäres Pistolen-System, das auch für seine brillante Einfachheit unglaublich war. Die GLOCK P80 war geboren!

Durch innovative Herstellungsprozesse konnte er nicht nur das Gewicht der Pistole erheblich reduzieren, sondern auch ihre Zuverlässigkeit optimieren, indem er eine Pistole aus nur 33 Teilen entwarf. Ein weiterer Vorteil ergab sich in der Bedienung der Pistole: Die Materialeigenschaften des Polymers absorbierten die beim Schießen freigesetzte Energie viel besser als Stahl, was zu einer deutlich reduzierten gefühlten Rückstoßwirkung für den Schützen führte.

Darüber hinaus trug ein entscheidender Beitrag zur Benutzerfreundlichkeit zu einem völlig neuen Sicherheitskonzept bei, das Gaston Glock das "Safe Action® System" nannte. Es besteht aus drei unabhängig voneinander operierenden, automatischen mechanischen Sicherungen, die in das Feuer- und Steuerungssystem der Pistole eingebaut sind und die manuelle Sicherung als Abfallsicherung überflüssig machten. Damit wurde eine sichere, einfache und zuverlässige Bedienung sichergestellt. Gleichzeitig löste dieses Design ein ernsthaftes Problem bei konventionellen Pistolen. Bei Falltests kam es bei diesen Pistolen zu unbeabsichtigten Schüssen, die zu schweren Verletzungen der Benutzer führen konnten. Schießunfälle wie diese wurden durch das neuartige GLOCK-Pistolendesign begrenzt.

Prototypen B1 bis B5 im März 1982 eingereicht

Im März 1982 reichte Gaston Glock seine Prototypen B1 bis B5 bei den österreichischen Streitkräften ein: Eine Safe Action® Halbautomatikpistole im Kaliber 9 Millimeter mit Polymer-Rahmen, Browning-Kippverschluss, einem vorgespannten Schlagbolzen und einem doppelreihigen Magazin mit einer Kapazität von siebzehn Patronen. Nach einer umfassenden Palette technischer Tests erreichten Gaston Glocks Prototypen die höchste Punktzahl, und die GLOCK-Pistole ging als klarer Sieger hervor.

Gaston Glocks Geniestreich war eine Sensation. Obwohl er zuvor noch nie eine Pistole entworfen hatte, konnte er sich gegen alle etablierten Waffenhersteller durchsetzen. Zwischen 1982 und 1984 wurden mehr als 25.000 Pistolen der Generation 1 an die österreichischen Streitkräfte geliefert.

Norwegen und Schweden wurden aufmerksam

Die Nachricht von der Einführung der GLOCK P80 in die österreichischen Streitkräfte verbreitete sich schnell. Folglich wurden zahlreiche europäische Militär- und Polizeikräfte auf die besonderen Produktmerkmale der Pistole aufmerksam, darunter Norwegen und Schweden. Als diese Länder die GLOCK GmbH beauftragten, sie ebenfalls zu liefern, verbreitete sich der Erfolg der GLOCK-Pistole sofort in ganz Europa.

Zu diesem Zeitpunkt fand eine Umbenennung der Pistole statt: Die P80 wurde als GLOCK 17 bekannt. Diese Nummer entsprach ihrer Magazinkapazität.

Anschließend setzte die weltweite Erfolgsgeschichte ihren beeindruckenden Verlauf fort, und im Jahr 2020 wurde die 20-millionste GLOCK-Pistole verkauft. Gaston Glock revolutionierte nicht nur die Welt der Handfeuerwaffen mit seiner legendären Erfindung, sondern gelang es auch, die Marke GLOCK als weltweiten Marktführer im Bereich der Pistolen zu etablieren und zu festigen